Am 25. Februar 2011 wurde den GemeinderätInnen von Prägraten a. G. und Virgen in einer Informationssitzung erstmals die Idee und erste Details eines Großkraftwerkes an der Isel präsentiert. Die Bürgermeister und Dipl. Ing Widmann von der Innsbrucker Firma INFRA Project Development GmbH, der mit dem Projekt an die Bürgermeister herangetreten war, sahen zu diesem Zeitpunkt keinen Aufklärungsbedarf gegenüber der Bevölkerung („Bevor die Pläne vorliegen, kann man überhaupt nicht darüber reden,“ meinte der Virger Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler am 3. März in „Tirol Heute“, und sein Prägratner Kollege Anton Steiner wollte „in dieser Phase keine Verunsicherung in die Bevölkerung bringen“.
Unmittelbar darauf folgten erste Proteste, beispielsweise durch Netzwerk Wasser Osttirol, das sich gegen die Ausleitung der Isel nach einer zwölf Meter hohen Staumauer aussprach.
Unmittelbar darauf folgten erste Proteste, beispielsweise durch Netzwerk Wasser Osttirol, das sich gegen die Ausleitung der Isel nach einer zwölf Meter hohen Staumauer aussprach.
Am 8. April 2011 kam es dann zur öffentlichen Präsentation in Virgen, es dauerte nicht lange, bis sich der erste organisierte Widerstand in Form der Bürgerinitiative bildete.
Es fanden Proteste beispielsweise in Form eines Postwurfes (Mai 2011) und vielen weiteren Postwürfen und einer Wanderung entlang der Isel (2. Juni 2011) im Sommer, sowie später auch im Winter, statt. Dazu kommen noch einige andere Veranstaltungen, sowohl regional, als auch etwa in Innsbruck.
Am 19. August 2011 brachte der Österreichische Alpenverein mit dem Umweltdachverband und Netzwerk Wasser Osttirol eine ergänzende Beschwerde bei der EU Kommission ein (eine Chronologie Isel - Natura 2000 findet sich auf Netzwerk Wasser Osttirol).
Ende August kam dann nach langer Verspätung die erste Rückmeldung vom UVP-Vorverfahren: es fehlten noch wichtige Gutachten, die Kleine Zeitung schreibt von „schweren Mängeln“.
Es fanden Proteste beispielsweise in Form eines Postwurfes (Mai 2011) und vielen weiteren Postwürfen und einer Wanderung entlang der Isel (2. Juni 2011) im Sommer, sowie später auch im Winter, statt. Dazu kommen noch einige andere Veranstaltungen, sowohl regional, als auch etwa in Innsbruck.
Am 19. August 2011 brachte der Österreichische Alpenverein mit dem Umweltdachverband und Netzwerk Wasser Osttirol eine ergänzende Beschwerde bei der EU Kommission ein (eine Chronologie Isel - Natura 2000 findet sich auf Netzwerk Wasser Osttirol).
Ende August kam dann nach langer Verspätung die erste Rückmeldung vom UVP-Vorverfahren: es fehlten noch wichtige Gutachten, die Kleine Zeitung schreibt von „schweren Mängeln“.
Am 14. Oktober 2011 wurde das Kraftwerksprojekt in Zusammenarbeit mit der Firma WiKo und SVWP Kommunikationsmanagement GmbH neu präsentiert.
(Das Amt der Tiroler Landesregierung über SVWP: „Komplexe Vorhaben der öffentlichen Verwaltung stoßen naturgemäß nicht nur auf Befürworter. Geplante Kommunikationsarbeit unterstützt daher das Erreichen gesteckter Ziele maßgeblich. SVWP kenne und schätze ich in diesem Zusammenhang seit Jahren als bewährtes Team.“). Geändert hat sich im Wesentlichen nur der Projektname, aus dem „Kraftwerk Virgental“ wurde die „Wasserkraft Obere Isel“. Bgm. Steiner will damit „die Herausforderung gegen den Widerstand gegen das Kraftwerk aufnehmen“. Die Planer favorisieren nun den Tagesspeicher im Nebenschluss, nachdem sich die ursprüngliche Variante im UVE-Verfahren als naturschutzrechtlich problematisch erwiesen hat. Auch Umbenennungen sollen das Projekt schmackhafter machen, so soll der Erlös aus dem Kraftwerk nicht mehr direkt an die Gemeinden fließen, sondern in eine „Iselstiftung“.
Am 27. April 2012 standen beim Planungsgespräch den Anwesenden 8 der 12 erstellten Varianten zur Wahl zur Verfügung, rund 20 (!) Stimmen sorgten dafür, dass auf die früher (geologisch und finanziell) ausgeschlossene Südvariante umgestiegen wurde.
Am 15. Juni 2012 wurde schlussendlich die neue Variante detailliert vorgestellt, zwei Tage danach fand die kurzfristig von Herbst vorverlegte Volksbefragung statt, über die Weiterverfolgung von Planung eines "umweltfreundlichen" Iselkraftwerkes. Die Methoden der Bürgermeister und Planer waren schon im vornherein umstritten, schlussendlich ging die Volksbefragung für ein Kraftwerk aus.
Am 27. April 2012 standen beim Planungsgespräch den Anwesenden 8 der 12 erstellten Varianten zur Wahl zur Verfügung, rund 20 (!) Stimmen sorgten dafür, dass auf die früher (geologisch und finanziell) ausgeschlossene Südvariante umgestiegen wurde.
Am 15. Juni 2012 wurde schlussendlich die neue Variante detailliert vorgestellt, zwei Tage danach fand die kurzfristig von Herbst vorverlegte Volksbefragung statt, über die Weiterverfolgung von Planung eines "umweltfreundlichen" Iselkraftwerkes. Die Methoden der Bürgermeister und Planer waren schon im vornherein umstritten, schlussendlich ging die Volksbefragung für ein Kraftwerk aus.
Einige Eckdaten (auf virgentalerweg.at sehr verteilt zu finden)
- Wasserfassung in einen Tagesspeicher (120.000 m³) flussabwärts der Umbalfälle bei Toinig, Speichertiefe > 9 Meter (!)
- Zweite Wasserfassung an der Isel, unter der Einmündung des Lasnitzenbaches und Dorferbaches, inklusive Unterwasser TIWAG Kraftwerk Dorferbach (soll alles zusammen in den Stollen gepumpt werden)
- Triebwasserführung in einem Stollen (mind. 3 m Durchmesser, Ausbruch 3,7m) in der südlichen Talflanke (Länge von 13,64 km bzw. gesamt rund 15km, Isel soll auf einer Länge von etwa 15,5 km ausgeleitet werden)
- Unterquerung eines Tales mit zwei Schrägstollen (Düker), Unterquerung der Isel in Virgen
- Krafthaus und Schwallausgleichbecken in Mitteldorf, Unterpöllach
- Ausbaudurchfluss: 15 m³/sec (Zum Vergleich: Die Isel führt bei der Pegelstelle Hinterbichl durchschnittlich etwa 4 m³/sec)
- Engpassleistung: 46 MW
Jahresarbeitsvermögen (laut Planer): 132 GWh (Strom für knapp 40.000 Haushalte, zum Vergleich: Osttirol hat nur rund 22.000 Haushalte) - Baukosten (ohne Zinsen, ±20%): 2012 147 Mio € (gestiegen), pro Jahr etwa 4-5 Mio. € zusätzlich durch Inflation
spezifische Kosten: 1,1 €/kWh (gestiegen) - Baubeginn: 2. Quartal 2014, verzögert sich eventuell auf 2017
Inbetriebnahme: 3. Quartal 2017 - Projektgesellschaft während der Planung:
50% Gemeinden
50% Infra - Betriebsgesellschaft:
25% Gemeinden (12,5% pro Gemeinde)
75% Energieversorgungsunternehmen (z.B. TIWAG)
(Infra zieht sich gegen eine Ablöse aus dem Projekt zurück) - Gewinn laut Planern pro Gemeinde:
200.000€, steigt bis zur Kredittilgung (~2050) auf 1.250.000€ an
Für Rückfragen stehen (manchmal) zur Verfügung
- Bgm. Anton Steiner, Prägraten a. G., Tel. 04877 6363, E-Mail: buergermeister@praegraten.tirol.gv.at
- Bgm. Ing. Dietmar Ruggenthaler, Virgen, Tel. 04874 5202, E-Mail: ruggenthaler@virgen.at
- DI Wolfgang Widmann, GF der Fa. INFRA Project Development GmbH, Tel. 0512 267880-5134, E-Mail: W.Widmann@infra.at
Überblick über die Ausleitungsstrecke: (Hintergrund tirisMaps)