11. Okt 2012 Osttiroler Bote | Widersprüchliche Argumentation(Zu den „OB“-Berichten vom 4. Oktober „Wir haben genug für den Naturschutz getan“ und „Sondersituation Osttirols wird für die EU dokumentiert“):Machen es sich Bürgermeister doch nicht etwas zu einfach, wenn sie denen „von außen“ den Mund verbieten wollen? Können sie wirklich keinen Widerspruch in ihrer Argumentation erkennen? Das meiste Geld für die Gemeinden kommt von auswärts, auch jenes für den NP (und möglichst noch mehr); unsere Gäste kommen von außen. Auch wird z.B. das Iselkraftwerk außen geplant, man lässt dafür durch Agenturen von außen werben, es würde – im Fall seiner Errichtung – von einem großen äußeren Investor (die Virgentaler Gemeinden wären ja bloß dessen Türöffner) errichtet und der Strom von diesem nach außen verkauft werden. Die Ausleitung immer weiterer Gewässer, ganz besonders unserer einzigartigen Isel, lehnt auch eine große Anzahl von Bürgern in Osttirol deutlich ab. Soll der vorhandene Nationalpark – von dem übrigens einen guten Teil der Alpenverein zur Verfügung gestellt hat und dessen Einrichtung und Betrieb mit nicht geringen Förderungen verbunden war und ist – nunmehr Freibrief für Zerstörung anderer Naturschätze in Osttirol gelten? Sind die verbliebenen Gewässer unterhalb seiner Grenzen vogelfrei? Die Isel und die anderen größeren Gewässer unseres Landes sind als öffentliches Wassergut Eigentum aller Österreicher; damit haben sie das Recht sich zu äußern. Besser als eine pauschale Gräuelpropaganda über Natura 2000 („…für unseren Bezirk das totale wirtschaftliche Aus…“) wären konkrete Angaben durch LA Bgm. Dr. Köll zu allfälligen Einschränkungen; nach der letzten Brüsselfahrt müsste man ja entsprechend informiert sein. Wenn allerdings als künftige wirtschaftliche Tätigkeit nur das ungehemmte Verrohren von immer weiteren Gewässern zu verstehen wäre, stünde man damit auch ohne Natura 2000 bald am Ende: Viele Strecken sind bereits ausgeleitet und neue Bäche wachsen nicht nach. Dr. Wolfgang Retter, Obmann des Vereins zum Schutz der Erholungslandschaft Osttirol | |
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4. Okt 2012 Osttiroler Bote | EnergieverschwendungWir lösen unsere Energieprobleme mit immer mehr Energie. Dabei nehmen wir auch in Kauf, dass Ortsgemeinschaften entzweit werden – nur das Interesse der Kraftwerkserrichter und -Betreiber ist wichtig, nicht das der Natur – sie hat ja keine Stimme.Sieht man sich die Nachtbilder der Welt von oben an, wird einem schlagartig klar, was wirklich los ist. Ein unfassbarer Lichtsmog in Europa und Amerika. Ungeheure Mengen von wertvoller elektrischer Energie werden sinnlos in Licht verwandelt. Warum müssen Schaufenster und Geschäfte die ganze Nacht beleuchtet werden? Warum müssen Gebäude völlig unmotiviert in der Nacht angestrahlt werden? Deswegen geht kein einziger Mensch mehr in die Kirche. Warum wird mit Bodenstrahlern sinnlos in die Luft geleuchtet und werden damit nutzlos Insekten und Vögel irritiert? Ist schon einmal der gesamtwirtschaftliche Aufwand für die exzessive Pistenbeschneiung untersucht worden? Übernehmen die Kraftwerksbefürworter dafür die ethische Verantwortung, nur um eines schnöden Profites willen? Ich verlange von jedem Kraftwerksbefürworter, dass er sich schriftlich verpflichtet, die ökologischen Folgen seiner Unterstützung auch um den Preis seines wirtschaftlichen Ruins zu übernehmen. Auch für die Folgen des damit verbundenen weiteren ungezügelten sinnlosen Verbrauchs von Energie. Dr. Peter Wibmer, Lienz | |
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4. Okt 2012 Osttiroler Bote | Raumordnung und WasserkraftDerzeit ist die Raumordnung in vieler Munde. Die Landwirtschaftskammer macht sich Sorgen – wegen der geringeren Anbauflächen und versiegelter Böden. Landesrat Trattner will sogar dem Bau von Großkonzernen auf der grünen Wiese Einhalt gebieten. Auch Bgm. Elisabeth Blanik sprach davon, dass „sofort“ etwas geschehen müsse. Die Einwände sind berechtigt und es ist wichtig, dass wir mit unseren Flächen sparsam umgehen. In der Diskussion wird allerdings ein „großer Platzverbraucher“ nicht thematisiert. Der Bau von Wasserkraftwerken, aktuell jenes im Virgental, und jene, die sich in Planung befinden, verbrauchen natürlich große Flächen, die fehlen werden. Dazu kommt noch der Raum für Hochspannungsleitungen, Umspannwerke und Zufahrtswege. Auch das ist bei den Ausbauplänen für Wasserkraft, die wir nicht zur Eigenversorgung brauchen, kritisch zu hinterfragen.Anna Maria Kerber, Oberlienz | |
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27. Sep 2012 Osttiroler Bote | Erntedank und WünscheTrotz extremer Wetterereignisse erfreuen sich auch heuer die meisten Österreicher an einer guten Ernte und sagen: Gott sei Dank!Ganz abgesehen davon, wie ausgeliefert ich mich angesichts von Naturkatastrophen und Kriegen fühle, so gibt es auch in der Wirtschaft und Politik Entwicklungen, die in mir Ohnmachtsgefühle auslösen. Anstatt mich zu ärgern, möchte ich lieber einige Wünsche formulieren: Es wäre schön, wenn die Güter der Erde für „Alle“ reichen könnten und bedingungslose Exis-tenzsicherung, Energieeffizienz und Bewahrung der Schöpfung keine leeren Worthülsen blieben. Vielleicht könnte es Zeitungs-, Film- und Radiomachern gelingen, auf oberflächliches Übertünchen und Ablenken zu verzichten und mutige Problemlösungen anzudenken? Mich würde es freuen, wenn unsere kostbaren Ackerböden, unsere Landschaft durch eine kluge Raumplanung auch für nachfolgende Generationen als Lebensgrundlage erhalten werden könnten. Wenn die Bauwirtschaft andere Ziele finden könnte als den Bau immer neuer Wasserkraftwerke und unnotwendiger Einkaufszentren samt Parkplätzen und Straßen. Sehr gerne hätte ich eine Landesregierung, deren Herzensanliegen das Beschützen unserer Bäche und Flüsse wäre und die unsere einzigartige „Isel“ mit Stolz in das Netzwerk der erhaltungswürdigen Naturschätze Europas einfügen möchte. Wünschen ist erlaubt. Hildegard Kindl, Lienz, Diözesaner Arbeitskreis für Schöpfungsverantwortung | |
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19. Jul 2012 Osttiroler Bote | Lebensraum IselIn letzter Zeit bekamen wir mit, dass sehr viel über die Isel diskutiert wurde. Das Landart-Projekt der 2a- und der 3i- Klasse der Hauptschule Egger-Lienz an der Isel zeigte uns, wie schön es dort ist.Wir möchten nicht, dass dieser wertvolle Lebensraum beeinträchtigt wird. Wir denken, man könnte so viel Sinnvolles in dieser Landschaft machen. Unsere Umwelt müssen wir schützen, denn sie ist unser Lebensraum! Wir Kinder möchten diese unberührte Natur noch sehr lange genießen und sie auch für unsere Kinder erhalten. Samuel Baur und Lea Wallensteiner, Schüler der 2a- Klasse der HS Egger-Lienz | |
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